Svenja M., 32 Jahre alt, jährliche zytologische Untersuchung

Seit meinem 20. Lebensjahr gehe ich regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung bei meiner Frauenärztin. Anfang dieses Jahres ist ein Brief von meiner Krankenkasse in der Post, in dem ich auf ein neues Verfahren zur Krebsvorsorge hingewiesen wurde. Der Text ist lang und kompliziert. Es geht auch um statistische Wahrscheinlichkeiten über mein Risiko. Mir geht es aber um mich. Also frage ich lieber meine Ärztin. Sie erklärt mir, dass sich für mich zunächst nichts ändern würde. Das Verfahren beziehe sich nur auf die Gebärmutterhalskrebsvorsorge und ich könne – wie bisher – jedes Jahr eine zytologische Untersuchung in Anspruch nehmen. Ein anderes Verfahren gilt für mich erst, wenn ich 35 bin. Das werde sie mir rechtzeitig erklären.

 

Stufe 1: Zytologische Untersuchung

Meine Untersuchung wird wie immer durchgeführt. Die Ärztin entnimmt einen Abstrich für die zytologische Untersuchung. Sie nutzt dafür eine moderne Methode, die Dünnschichtzytologie. Hier ist nur ein Abstrich für mehrere Diagnosen nötig.

Nach einigen Tagen bekomme ich einen Anruf: Mein Testergebnis sei dieses Mal auffällig. Meine Ärztin bemerkt meine aufkeimende Angst, beruhigt mich aber sofort. Auffällige Befunde gebe es häufig. In meinem Fall handele es sich um einen sogenannten II-g-Befund. Mir sagt das nichts, aber es klingt zumindest so, als ob es für meine Ärztin nichts Ungewöhnliches sei.

 

Stufe 2: HPV-Test

Bei einem solchen Befund, so meine Ärztin, sei vorgesehen, einen ergänzenden Test auf Papillomviren zur Abklärung durchzuführen. Diese Viren würden in der Regel durch Geschlechtsverkehr übertragen, und bestimmte Typen seien für beinahe alle Fälle von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich. Aber für diesen Test sei Zeit. Es reiche, wenn wir hierfür einen Termin innerhalb der nächsten zwölf Monate vereinbaren.

Der Termin lag dann schon nach acht Monaten an. Ergebnis aus dem Labor: Auch der HPV-Test war positiv. Ich hatte also eine Infektion. Auch das sei nichts Ungewöhnliches. Fast alle Frauen hätten, so meine Ärztin, einmal eine HPV-Infektion. Und in den allermeisten Fällen werde die Infektion durch das eigene Immunsystem erkannt und eliminiert.

 

Stufe 3: Kolposkopie

Zur Sicherheit sollte man aber jetzt genauer hinschauen. Eventuell hat sich eine Krebsvorstufe entwickelt, die man ernster nehmen sollte. Innerhalb der nächsten drei Monate möchte sie deshalb zur weiteren Einschätzung der entdeckten Zellveränderung eine Kolposkopie durchführen. Wir vereinbaren einen weiteren Termin. Dieses Mal kommt ein spezielles Mikroskop zum Einsatz, mit dem man Anzeichen von Krebs oder Krebsvorstufen präzise erkennen kann. Tatsächlich erkennt die Ärztin Bereiche mit verändert erscheinenden Zellen, aus denen sie eine kleine Gewebsprobe entnimmt. Diese Probe wird in einem speziellen Labor untersucht. Nach ca. 14 Tagen bespricht meine Frauenärztin den Befund mit mir. Es sei eine Operation notwendig, um die veränderten Hautareale zu entfernen und eine Entstehung von Gebärmutterhalskrebs zu verhindern.

 

Therapie:

Die veränderten Zellen wurden dann umgehend entfernt. Nach dem Eingriff habe ich zwar ein wenig gebraucht, um mich zu erholen, aber alle nachfolgenden Untersuchungen zeigten, dass keine veränderten Zellen mehr vorhanden waren. Ich war erleichtert. Durch die Früherkennungsuntersuchungen bin ich mir sicher: Gebärmutterhalskrebs hat keine Chance.

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