Die Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses¹ hat auch neuere diagnostische Entwicklungen in das organisierte Screening eingebunden.

 

Dünnschichtverfahren

Vorteile:

  1. Klare Befundung: Die Überlagerung der Zellschichten auf dem Objektträger kann durch die Dünnschichtzytologie deutlich reduziert und damit die Befundung präzisiert werden.
  2. Höhere Sensitivität: Die Dünnschichtzytologie weist eine höhere Sensitivität ohne Verlust an Spezifität auf. D.h., sie erkennt in einem höheren Maße Krebsvorstufen und hilft damit, die Abklärungsverfahren auf richtig-positive Befunde zu konzentrieren.²
  3. Weniger Entnahmefehler: Die Dünnschichtzytologie hilft Präparationsfehler zu vermeiden, wie z.B. eine unzureichende Übertragung und Fixierung der Zellen auf den Objektträger.³
  4. Mehrfachtests: Sowohl HPV-Test als auch zytologische Untersuchung können aus einer und derselben Probenentnahme durchgeführt werden – was die Testgenauigkeit erhöht und die Logistik zwischen gynäkologischen Praxen und Zytologie- bzw. HPV-Laboren erleichtert.
  5. Sichere Bewertung: Das Dünnschichtverfahren ermöglicht, unmittelbar den Zusammenhang zwischen den Untersuchungsergebnissen aus Zytologie und HPV-Test zu beurteilen.

 

mRNA-Test bei HPV-Screening

Vorteile:

  1. Höhere Spezifität: Der mRNA-Test hat etwa die gleiche Sensitivität für das Auffinden höhergradiger Vorstufen des Karzinoms wie DNA-Tests, vermeidet aber eine große Zahl falsch-positiver Ergebnisse und damit unnötige Abklärungsuntersuchungen und unnötige Beunruhigung der Frauen.
  2. Krankheitsprogression: Der mRNA-Test belegt nicht nur die Existenz des Virus (wie der DNA-Test), sondern weist auf die transformierende Infektion (Aktivität) bzw. auf eine mögliche Progression der Erkrankung hin.

 


[1] Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses für organisierte Krebsfrüherkennungsprogramme (oKFE-RL) in der Fassung vom 5. Dezember 2019 veröffentlicht im Bundesanzeiger BAnz AT 20.12.2019 B10.

[2] Klug et al., A randomized trial comparing conventional cytology to liquid-based cytology and computer assistance. Int. J. Cancer: 132, 2849–2857 (2013)

[3] Davey et al. A comparison between the ThinPrep Imaging® System and conventional methods,

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